Bodensee-Tour
Sommer 2024
Bodensee-Tour von Bregenz bis Schaffhausen
SO 14.7.
Boots-und Gepäcktransport nach Bregenz. Wir haben prall gefüllte Zelte (Gepäck) und unsere Boote über Nacht auf Campingplatz dem Schicksal überlassen. Der Campingplatzwart verrechnete uns eine Pauschale, da in seinem Buchungssystem die Option «Übernachtung ohne anwesende Personen» nicht vorhanden war.
1.Tag, Montag, 15.7. Hart aber schön!
Am frühen Morgen fuhren wir mit der Bahn nach Bregenz und staunten über die Wartungsqualität des ÖV’s. Wir Schweizer sind eben verwöhnt. Die erste Herausforderung war, dass wir das Gepäck aus den Zelten ca. 300m weit in IKEA-Tüten zum See schleppen mussten. Nach dem Puzzlespiel «Boote packen» paddelten wir um 12.00 Richtung Friedrichshafen los.
Uns begleitete sonniges und warmes Wetter. Vor Friedrichshafen wurden wir mit Schlager und Hudigäggeler empfangen. Der Bass des Stadtfestes wummerte über die Wasserfläche. Mit Müh und Not konnten wir den grässlichen Sirenengesängen des Stadtfestes widerstehen. Wir machten zwei kurze Pausen auf dem Wasser. Ankuft: 18.15 Uhr auf dem Clubgelände des Kanuclubs Friedrichshafen. Nach dem Zelte aufstellen und Duschen machten wir eine kleine Wanderung zur uns empfohlenen Spicy Grill Taverne. Halb verdurstet mussten wir eine gefühlte Stunde auf unsere Getränke warten (10 Min.). Vom Essen gestärkt machten wir uns schon bald wieder auf den Rückweg, da sich ein Gewitter abzeichnete. Kaum waren wir in den Zelten, brach das Gewitter los. Es regnete immer wieder die ganz Nacht. Alle schliefen relativ gut, nur Camille hörte alle schnarchen, weil er auf seinem luftlosen Mätteli auf dem harten Boden lag. Altbewährtes Material ist nur bedingt zu empfehlen.
Tagesstrecke 30km, Schnitt 5.0 km/h
2.Tag, Dienstag, 16.7. Schön aber hart!
Da alles noch nass war und das Wetter langsam besserte, gönnten wir uns ein üppiges Frühstück und paddelten erst um 12.00 Uhr los. Heute führte die Tour von Friedrichshafen nach Überlingen.
Zuerst hatten wir Ententeich-Bedingungen, dann kamen Wind und Wellen auf. Ziemlich fertig, konnten wir endlich eine Pause in Unteruhldingen in der Schilfhütte einlegen (gemäss Auskunft eines einheimischen Autofahrers befand sich diese gerade um die Ecke, in Tat und Wahrheit war es nochmals eine Stunde hartes Paddeln mit Gegenwind und Wellen). Dort stärkten wir und mit Pinse und Flammkuchen.
Ankuft: 18.30 Uhr, wir waren alle gut knocki, dafür mit Bizeps wie Arnold Schwarzenegger! Claudia kämpfte sich besonders mühselig durchs Wasser. Das Kajak lag wie ein U-Boot im Wasser und wir machten uns schon lustig über ihren Paddelstil. Beim Blick in die Heckluke, stand das Wasser schon bis zum Rand: Es stellte sich heraus, dass ein Leck bei der Boot - Skegverbindung die Ursache war! Das Einrichten wurde langsam zur Routine, danach ging es an der Strandpromenade an den vielen Restaurants vorbei. Wir entschieden uns für den Griechen, bei dem wir kulinarisch beglückt wurden.
Tagesstrecke 26.5km, Schnitt 5.1km/h
3. Tag, Mittwoch, 17.7. Schön und weniger hart!
Urs griff in die Tiefen seiner Bootsluke und holte sein komplettes Flickset aus dem Kajak. Dank der guten Ausrüstung und seinem Können wurde das Skeg entfernt, das Leck gestopft und das gerissene Steuerruder auch repariert. Anschliessend machten sich Urs, Camille und Roger auf den Weg zur Marienschlucht und erkundeten den Überlingersee. In Sipplingen machten sie einen Mittagshalt. Fred und Claudia haben einen Ruhetag eingelegt (Sikaflex musste trocknen). Nachdem alle nassen Sachen zum Trocknen aufgehängt waren, schlenderten wir durch den Mittwochsmarkt in Überlingen.
Als alle wieder zurück waren, machten wir uns auf den Weg zum Abendessen im Seegarten, Überlingen. Unterhalten wurden wir von einem Männerturnverein neben uns, die grosse Gruppe sorgte für Stimmung.
Tagesstrecke 18km, Schnitt 6 km/h
4. Tag, Donnerstag, 18.7. Schön und gemütlich!
Frisch gestärkt nach einem Frühstück beim Bäcker starteten wir um 9.30 Uhr in Überlingen Richtung Reichenau.
Bei bestem Wetter und spiegelglattem See sind wir gut vorangekommen. Vor Konstanz mussten wir eine Zeitlücke zwischen dem regen Fährbetrieb finden, was gar nicht so harmlos war: Schnelle Boote, grosse Wellen! Danach gönnten wir uns ein üppiges Mittagessen in Konstanz, im Freizeit - und Naturverein e.V.- Restaurant (riesige Portionen!).
Danach ging es weiter Richtung Reichenau, Sandseele. Nach weiträumigem Umfahren von Badis und Naturschutzgebieten landeten wir um ca.16.00 am Zeltplatz an. Übliche Ankunftsroutine. Obwohl wir nichts reservieren konnten, schnappte sich Urs für uns einen begehrten Tisch im Gartenrestaurant. Wir würdigten diesen mit genüsslichem Essen und Trinken im Wechsel bis sich der Sonnenuntergang in den schönsten Farben zeigte.
Tagesstrecke 27km, Schnitt 5.7km/h
5. Tag, Freitag, 19.7. Geniessen
Nach einem frühen Start in den Tag mussten wir noch etwas Zeit vertrödeln, bis wir im Restaurant frühstücken konnten. Danach starteten wir auf die Tour nach Eschenz. Wir benötigten noch einige Lebensmittel für die Seehütte, darum machten wir einen Stopp in Steckborn.
Wir hatten einen Ententeich von Feinsten doch leider gab es viele Motorboot-Raser.
In Eschenz angekommen, war Apéritif und Chillen angesagt, auch das Baden wurde genossen.
Eigentlich wollten wir zum Abendessen in die Badi Mammern paddeln, doch wir entschieden uns, uns zu Fuss auf den Weg zu machen. Leider führte der Weg an der prallen Sonne und der Strasse entlang – aber wir haben es geschafft. Auf dem Heimweg bewunderten wir den Sonnenuntergang. Bei gemütlichem Zusammensein liessen wir den Abend ausklingen.
Tagesstrecke 27km
6. Tag, Samstag, 20.7. Stalldrang
Nach einem feinen Müeslifrühstück und Hüttenputz machten wir uns auf den Weg nach Schaffhausen. Abfahrt in Eschenz 9.30 Uhr.
Bei immer noch üppigem Wasserstand und einer grossen Schupfenwelle waren wir auf unserer Heimstrecke schnell unterwegs. Wir machten nur eine kurze Pause im Schaaren, und schon bald war das Bootshaus in Sicht.
Tagesstrecke 22km
Es war eine unvergessliche Tour, wir hatten grosses Wetterglück und wir waren eine tolle Truppe. Danke dem kompetenten Reiseleiter Urs!
Inventar der "Gebresten":
Bericht: Claudia Schär / Fred Kunz